Ein Knopf

 

 

 

Noch ist er auf dem Bildschirm sichtbar :
IGADiM ‘s Knopf vor seiner vorausberechneten „ Reise “ in andere Sphären.
 



Wolfgang Wendker sendet einen Knopf ins Universum Computerprogramm zeichnet genaue Ausmaße auf ( aw ) „ Ein Knopf für Lüdenscheid “ - Mit diesem Arbeitsthema haben sich in den letzten Wochen annähernd 200 Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet beschäftigt, darunter auch der Marler „ IGADiM “, alias Wolfgang Wendker. Am Freitagabend wurde die Ausstellung und das neue Museum eröffnet, die „ Kunst “ - Knöpfe beeindruckten allerdings eher durch ihre Farbenvielfalt als durch ihre inhaltliche Aussage. Eine der wenigen äußerst beeindruckenden Exponate war die Arbeit des Marler Künstlers IGADiM. Auf einem Bildschirm war ein Knopf abgebildet, der während der ersten 14 Tage der Ausstellung pro Minute um ein Hundertstel seies Volumen wächst.


Daneben lagen in einer Glasvitrine ein Mantel des Künstlers und ein kleiner „ Berg “ Rostspäne, mit Streichhölzern, die von einer Aktion in der Recklinghäuser Kunsthalle stammen. Auf einem kleinen Tisch daneben, fünf grau eingebundene Wälzer, in denen die genauen Ausmaße des Knopfes in jeder Minute bis zum 1. Januar, am Ende der Lüdenscheider Ausstellung, aufgezeichnet sind.

Eine Stunde nach der offiziellen Eröffnung machte der Knopf auf dem Bildschirm eine Drehung um 90 Grad, um von der Senkrechten in die Waagerechte umzuschwenken. Bereits gegen Mitternacht am Freitagabend waren die Ausmaße so groß, daß der Knopf den Bildschirm verließ.

Am Samstagabend dann, genau gegen 23.45 Uhr passierte er die Stadtgrenzen von Marl. In den nächsten 14 Tagen wird er ein Ausmaß erreichen, was dem einer Zahl mit 85 Nullen entsprechen würde.
Unser Universum hat er dann bereits umspannt und dringt in für uns nicht vorstellbare, unbekannte Sphären ein. Dort in diesem für unsere Vorstellungen immaginären „ Weltraum “ wird er dann, nach genau 14 Tagen der Ausdehnung, eine Drehung machen, und im gleichen Zeitraum wieder schrumpfen.


Zum Ende der Ausstellung wird er dann wieder seine ursprünglichen Platz auf dem Bildschirm in Lüdenscheid einnehmen, fast so, als hätte er nie diesen Ort verlassen.
 
WAZ