Tagebuch Teil 3

Dienstag, 9.7.91, Auf der LUMINATA ALTERNA


Gestern war kein so gutes Wetter, es fing an zu regnen. Den Winkel ( Feuerstelle ) hatte ich mit einer Eisenplatte über Nacht abgedeckt, die gelagerten Hölzer mit einer Plane. Das Lichtkreuz pulsierte, ich lasse es so, bis zum Ende der Aktionen.

Heute Nacht ( früh ) gegen 3 Uhr, waren noch einige Jugendliche auf der Skulptur. Sie legten Holz nach, befürchteten wohl, daß das Feuer ausgehen könnte.


Gestern Nachmittag kamen 3 Jungen, 12 bis 14 Jahre alt - Sie wollen am Wochenende, neben dem Bauwagen, Zelte aufschlagen. Sie werden mit ihren Eltern sprechen, ob sie dazu ihre Erlaubnis geben. Ich sagte, ich würde mich freuen, wenn sie auch das Feuer bewachen, die Aktionen begleiten, - was sie gerne tun wollen ! Sie hätten einen Freund, der gut Geige spiele, sie werden ihn fragen, ob er am Wochenende spielen will.

Katharina werde ich am Freitag holen, sie kann zwei Nächte mit mir im Bauwagen schlafen. Ihr wird es wohl gefallen, wenn andere Jugendliche da sind.


Gegen Abend war im Bürgerhaus eine Sitzung von der SPD. Der Bürgermeister erschien mit seinem Trupp hier oben, schaute sich kurz um - und verschwand. Der Rauch vom Feuer blies ihm ins Gesicht. Er hatte wohl Angst, daß Beschwerden aus der Umgebung kommen und er damit in Verbindung gebracht wird. Er wolle nach der Sitzung noch einmal vorbeikommen, wenn das Licht an ist, doch ich sah ihn sofort in den Wagen steigen, als ihr Treffen beendet war. Seine Kollegen erschienen noch kurz, doch blieben sie nicht so lange, bis es dunkel war und die 5 Sucher deutlich sichtbar zum Nachthimmel schienen.

Was die „ Offiziellen “ der Stadt betrifft, einschließlich die Mitarbeiter der K., ist die Unterstützung für dieses Projekt sehr mäßig.

Noch keinen Pfennig habe ich für meinen Beitrag zur „ Europäischen Werkstatt Ruhrgebiet “ bekommen, obwohl mich das inzwischen fast 8 000. - DM gekostet hat. ( Bronzeschale, Kanne, Goldscheibe, Tücher, Fächer bei der Eröffnung usw. ) Es sei kein Geld da, hörte ich mehrmals.

Manche „ Spezies “, kommen dagegen finanziell wohl ganz gut bei weg ! Was mich störte, war auch, daß meine Informationen weiter gingen, sodaß woanders Änderungen an einer Skulptur vorgenommen wurden. Kam der Katalog deshalb später heraus ? Eine Skulptur, nach meiner, wurde ebenfalls von der selben Firma mit einem Gyromaten ausmessen und brachte noch kurz vor Schluß eine Platte in der Mitte zwischen zwei Städten an ! Ich sah, daß ein Modell, das ausgestellt war, kurzfristig geändert wurde.


Meine Aktion mit dem Schiff und den beiden Städten hatte ich bereits 1990 bei der „ Europäischen Werkstatt Ruhrgebiet “ als Modell vorgestellt. = Einen großen Kreidebogen in der Kunsthalle auf den Boden gezeichnet, am jeweiligen Ort je einen Monitor aufgestellt, in dem eine Flamme brannte, die durch eine Kamera - im Kasten, zusammen mit einer brennenden Kerze - auf die Bildschirme übertragen wurde.


Wenn ich die „ Ruhrskulptur “ in Dortmund abgeschlossen habe, muß ich zusehen, daß ich aus dieser Gegend wegkomme ! Es ist hier zu kleinkariert, es dreht sich nicht um die Auseinandersetzung mit Kunst, sondern darum, blos keinen Widerspruch bei den Parteileuten zu bekommen und blos nicht die Wähler zu aktivieren, - denn sie könnten negativ Stellung beziehen ; Am liebsten, sich so durchschlängeln, absichern, um ja die gutdotierten Posten nicht in Gefahr zu bringen.


Hier ist reges Interesse, oder totale Ablehnung, was die Luminata Alterna betrifft. Ich bin anwesend, jeder kann kommen, wenn er will. Noch niemand ist bis jetzt, nach einem Gespräch hier oben gegangen, wie er gekommen ist. Etwas blieb zurück. Die meisten, wie ich höre, schimpfen, doch werden sie bald auf einige treffen, die sich durch diese Aktion gestärkt haben - nachdem wir, teilweise bis spät am Morgen, sehr intensive Gespräche führten und wir uns erstaunlich schnell annäherten. Sehr vieles ging vor in ihnen, sehr vieles war erlebt, durchlitten und bedeutsame Erkenntnisse und Ausrichtungen auch für ihr weiteres Leben bereits gefunden worden.


Hier ist ein Kraftfeld vorhanden, das ist deutlich spürbar ! Besonders klar war uns das allen, als wir zusammen saßen, bis in die Früh und miteinander sprachen, was jeden der Teilnehmer / Innen äußerst beeindruckte - und wir uns wunderten, wie schnell der Funke auf jeden übersprang und welche Dichte die jeweiligen Beiträge hatten. Es hatte sich in Kürze eine Freundschaft entwickelt und bestimmt werden wir uns wiedersehen. Schon bald. Noch einmal an diesem Ort.


Gerade kam einer der Jungen von gestern und teilte mir mit, daß einige am Samstag vorhaben, ihre Zelte hier aufzustellen. Er habe mit dem gesprochen, der gut Musik machen könne, Geige und Gitarre spiele, der aber erst am Mittwoch / Donnerstag in der nächsten Woche kommen könne und wolle. Er ist jetzt gegangen, seine beiden Freunde zu holen, bald sei er zurück.

Ich möchte, daß sich durch Eigeninitiative der anderen etwas spontan tut. Nicht, daß ich alleine organisiere, es könnte sich - das hat es bereits, noch einiges hier entwickeln . Es hat sich in den Tagen, bis heute, gezeigt, daß es gut ist, zum Teil viel intensiver ist, wenn weniger Menschen anwesend sind. Dadurch ergaben sich sehr interessante Gespräche. So war Zeit dazu, auf jeden Einzelnen einzugehen und wir konnten voneinander viel erfahren. Diese Menschen, mit denen ich sprach, haben mir, - wohl uns allen, sehr deutlich gemacht, wie bedeutsam es ist, aufeinander zuzugehen, zu hören, was Menschen bewegt, was sie wissen, woher sie überhaupt ihre Energieen für Morgen nehmen. -


Es ist jetzt 14 Uhr, das Wetter ist wieder sonnig geworden, ein leichter Wind weht. Das Feuer wird ständig von mir, von Christa besonders und von denen, die uns besuchen, im Auge behalten - und, falls nötig, Brennholz nachgelegt.

Die „ Nachbarn “ scheinen alle über die Aktion informiert zu sein, halten sich bis jetzt noch - vielleicht auch durchgehend - mit Beschwerden über das Feuer, zurück. So manchen sehe ich mit vorwurfsvollem Blick hinaufschauen, doch liegt wohl noch keine Anzeige vor. Der Rauch hält sich auch in erträglichem Maß, wechselt durch den Wind die Richtungen. Ich lege nicht unnötig viel Holz auf, nur soviel, damit ständig das Feuer brennt, doch nicht zu viel Rauch abgibt.

Die Personen, die sich hier oben naserümpfend, mit Blick zum Feuer, einfanden, konnte ich, durch die Informationen über die Aktion und die beiden Feuer beschwichtigen und ablenken, sodaß schließlich das Schiff auf dem Ozean ihre Gemüter beschäftigte, als noch weiter über den Rauch nachzudenken. Ich will gleich kurz diesen Ort verlassen, nach Haltern fahren, um den Postkasten zu leeren, der wohl voll ist, besonders durch die abonnierten Zeitungen. Die Jungen, die kommen wollen, werden so lange hier wachen, bis ich nach ca. 1 Stunde zurück bin. Christa ist heute früh nach Sonneborn zu ihrem Haus gefahren, das umgebaut wird. Sie will nachsehen, was inzwischen geschehen ist und wie es dort weitergehen soll. Heute Abend, um 19 Uhr, will sie zurück sein.


Ich denke soeben darüber nach, daß ich auf einem Platz bin, umgeben von Wohnhäusern, Straßen - hier so selbstverständlich sitze, wie „ auf einer Bühne “, ohne irgendein störendes Empfinden dabei zu haben, ohne das geringste Unwohlsein, oder gar Scheu, daß mich Menschen beobachten, oder denken könnten: „ Der da oben spinnt doch wohl ! “ Diese Ansicht scheint nicht bei allen zu bestehen, bei einigen wohl, wenn ich ihre Blicke in den Gesichtern richtig deute. Fast habe ich das Gefühl, wenn ich nach 2 Wochen hier fort sein werde, daß sie das als Leere empfinden, andere vermutlich als wohltuend, da alles dann wieder seine gewohnte Ordnung hat.


Eine Nachbarin kam gestern zu mir und lud mich für Mittwoch Abend ein, zur Grillparty, in ihren Garten. Sie hätten schon öfter über mich gesprochen, besonders wären ihre beiden Töchter interessiert, etwas mehr - auch über die Aktion zu erfahren. Sie seien zu Besuch, verheiratet, sie würden sich freuen, wenn ich sie besuchen komme.

 

Donnerstag, 10 Uhr 30. Auf der Skulptur.


Soeben waren drei Schüler hier, sie stiegen in die L. A. Sie hatten von der Skulptur gehört. Es wissen sehr viele Menschen etwas darüber, doch eigentlich keiner etwas genaues. Das, was in den Zeitungen in RE stand, davon hätten sie sich kein Bild machen können. Die RZ berichtete mit ironischem Unterton : = „ Des Kaisers Neue Kleider “ usw. und daß es bei der Aktion am 5. Mai vereinzelt Beifall, doch mehr Protest gegeben habe.


Christa sagte mir gestern, daß in der Kneipe ( Bürgerhaus ) eine laute Diskussion war, an der sich mehrere Erwachsene beteiligten, die alle äußerst negativ eingestellt waren. Jemand sagte, daß er sich bei der SPD - Parteispitze beschweren werde, daß die Stadt dafür Geld ausgegeben habe ! Als Christa den Raum betrat, waren sie still. Sie meinte auch, daß sich der Wirt ebenso daran beteiligt hatte, da sie ihn gerade noch sprechen hörte.


Gestern Abend schrie noch jemand zur Skulptur hinüber, von einem Haus aus, in der Nähe. Die Nachbarn, bei denen ich gestern Abend zu Besuch war erzählten, daß sie wüßten, daß zahlreiche Diskussionen über diese Skulptur stattfänden, nicht nur hier in der Nachbarschaft. Sie selbst hätten sich schon seit langem darüber unterhalten. Sie fragten mich danach, ob ich ihnen erklären wolle, was das zu bedeuten habe ? Ich erzählte ihnen von den beiden Feuern ...Von den Aktionen auf dem Schiff, der Sonne, der Versenkung, dem Anruf in der Kunsthalle, der noch kommen wird, wo dann auf einem Bild ein Zeichen entsteht, - eines der Höhepunkte der ganzen Aktion. Darunter werde ich etwas schreiben, das ist an uns Menschen gerichtet - und auf ein Ereignis verweisen,( Schale, Goldscheibe, Kanne ) das nun fast 2000 Jahre zurück liegt, doch in Zukunft neu aufleuchten, Menschen sehr bewegen wird, uns, die heute hier Lebenden, wie die, die nach uns auf die Erde kommen. Eigentlich, so sagte ich ihnen, fühle ich mich mit ( seit ) dieser Aktion auf dem Schiff, auf dem Atlantischen Ozean, getauft . Durch diese Aktion habe ich meine eigentliche Taufe vollzogen! Erst jetzt fühle ich mich getauft und Christlichem Geistesgut verbunden. Das ist sozusagen ein „ Nebenprodukt “ dieser Aktionen, das leuchtete für mich plötzlich auf !


Die Gespräche dauerten ca. 2 Stunden und obwohl ich einiges „ umschrieb “, hatte ich das Gefühl, daß eine Tochter etwas damit anzufangen wußte.

Ihr Vater, ein ehemaliger P., durch einen Unfall verletzt und nicht mehr im Dienst, äußerte sich kopfschüttelnd und abweisend ; Die Schwiegersöhne fragten ständig nach der Finanzierung, daß sie es verstehen, daß die Leute darüber sauer sind, daß die Stadt für die Skulptur Geld gegeben habe usw.

Später, als es dunkel war, kamen der Vater, die Frau, ( mit Hund - TV ) ein Schwiegersohn und die beiden Töchter zur Skulptur, wollten die Strahler, das Lichtzelt sehen, doch war es noch nicht dunkel genug. Evtl. kommen sie heute Nacht, nach einer Feier, noch einmal vorbei.


Einige Gärtner der Stadt haben sich heute früh eingefunden , um die Anpflanzungen zu säubern, um die Skulptur herum. Gewagt hat es noch niemand von ihnen, hier herauf zu kommen. Sie sind deshalb hier, weil sich die Frau, bei der ich eingeladen war, bei der Stadt beschwerte, daß, seitdem die Anpflanzungen gemacht wurden, nichts weiteres geschah - und entsprechend viel Unkraut sich breit mache. Früher sei das hier alles viel ordentlicher gewesen, doch, wie das jetzt aussehe, das fände sie störend und sei eben ein Zeichen, wie von der Stadt, - der Ortsteil RE - Süd, vernachlässigt werde !

 

Die Sonne scheint wieder sehr heiß, wie auch gestern, die vorangegangenen Tage schon. Um genau 1 Uhr wollen Schüler vorbeikommen. Die die Skulptur kannten, hatten in ihrer Schule davon erzählt, doch wurde ihnen kein Glaube geschenkt. Nun wollen sie den anderen beweisen, daß es doch so ist ! Ich hatte heute Morgen telefonisch nachgefragt, in Herten, ob die Nachricht an den Kapitän herausgegangen ist. Mir wurde bestätigt, daß er per Fernschreiber, über Satellit, verständigt wurde. So auch Eduardo, dem ich eine Nachricht über Fax - und zur Sicherheit den-selben Text per Telebrief, zugesandt habe. Die Telefonnummer vom hiesigen Restaurant habe ich angegeben, um mich zu verständigen, wenn eine Nachricht kommt. Mir ist es zu heiß in der Sonne - ich werde mich jetzt in den Schatten setzen.

 

Samstag.


Gestern Abend, gegen 22 Uhr, habe ich mit Katharina von RE - Süd aus - meine Eltern abgeholt. Wir warteten auf der Luminata Alterna bis 23 Uhr ; dann waren die 5 Strahler hoch am Himmel gut sichtbar. Mein Vater ist vorher in die Skulptur gestiegen. Er war beindruckt und wunderte sich, daß ich bei dieser Skulptur keine Schwierigkeiten hatte auch die technischen Probleme zu lösen. Ich hätte, meinte meine Mutter bei dem heutigen Telefongespräch, wohl auch einen guten Ingenieur abgegeben. Ich sagte ihr, daß ich mit diesen Dingen keine Schwierigkeiten habe, sie auch so durchzuführen, wie ich sie mir vorab vorstelle.


Was ich als nächstes plane, fragte sie. Die Skulptur in Dortmund, die „ Ruhrskulptur “, für die ich nun endlich, nach eineinhalb Jahren, die Genehmigung habe, mündlich zumindest. Sie wird das Vater sagen, der davon sprach und sich freuen wird, daß es endlich geklappt hat. Soeben fing es leicht zu regnen an, - nun ist es besser, ich kann hier am Tisch auf der L.A. weiter schreiben.

Christa und Katharina sind im Bauwagen uns spielen mit einem Spiel, das sie heute Morgen gekauft haben. W. war da und wollte Katharina holen, doch sie wollte hier bleiben. ///


Gestern lernte ich R. kennen, der mehrere Stunden hier war. Abends kam er wieder und bewachte die Skulptur bis 5 Uhr früh. Dann weckte er mich im Bauwagen, damit ich meinen Wecker so stellen konnte, um rechtzeitig eine Stunde später aufzustehen und Holz nachzulegen. R. telefonierte am Nachmittag mit einer Band, „ die in der nächsten Woche spielen “, sagte er. Es seien gute Musiker, wie er mir versicherte ; es sieht so aus, daß er sich auskennt und guten Kontakt zu ihnen hat. Heute stand ein Bericht in der RZ, mit einem Foto von Eduardo in Buenos Aires. Dazu ein Cartoon aus der Bild - Zeitung in Hamburg, die über die Aktion berichtete. Ein Schiff ist darauf zu sehen, an der Seite ein herausragendes Holzbrett, auf dem der Künstler IGADiM geht, in Richtung Wasser. Er trägt einen schweren Stein, umwickelt mit einem Seil, das andere Ende ist um seinen Hals gelegt. Der Text unter der Zeichnung : „ Einzig mögliche Steigerung : Der Künstler versenkt sich selbst ! “


Gestern kam ein Telegramm ( Fax ) von Eduardo. Das Feuer brenne dort Tag und Nacht. Sie hätten meine Nachricht erhalten. Eduardo möchte gerne, daß ich nach Buenos Aires komme, nach der Aktion, oder, daß er mich in Deutschland besuche, um mir persönlich den Videofilm zu überreichen. Eduardo schrieb in seinem Brief vor ein paar Tagen, daß er die Kosten für sein Projekt in Buenos Aires selbst getragen habe, doch noch hoffe, daß sich die dortige Regierung daran beteiligt. Es schien, als sei er zuversichtlich damit.

Ob hier im Fernsehen inzwischen der Film über die L.A. gezeigt worden ist, das weiß ich nicht.

 

Montag, 15. Juli 91

 

Die Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich wieder mit meiner Tochter Nike - Katharina im Bauwagen verbracht. Es war erneut spät geworden, da noch bis 24 Uhr Besuch aus Witten da war, Bekannte von Christa, die in Sonneborn gearbeitet hatten.

Samstag früh bin ich mit Katharina in ein Geschäft gegangen und habe für sie einen Stofflöwen gekauft. Im Bauwagen haben wir ein Spiel gespielt, sind nebenan zum Essen gegangen und haben zwei schöne Tage, leider war kein gutes Wetter, zusammen verbracht. Sonntag, gegen 14 Uhr, habe ich sie zu W. gebracht, die Besuch von ihrer Schwester H. hatte. Am Mittwoch fahren H. - mit ihren beiden Kindern und W. mit Katharina, nach Spanien in den Urlaub. Nach ca. drei Wochen, wenn sie zurück sind, will ich mit meiner Tochter für zwei Wochen verreisen. Nachdem die Aktion in RE beendet ist, erkundige ich mich, in einem Reisebüro, ob was interessantes für uns beide zu finden ist, wenn nicht, werden wir wohl mit dem Wagen fahren und uns auf die Suche begeben.

 

R. war Sonntag wieder hier ; Spät am Nachmittag kam ein Bekannter von ihm, W., der seit ca. zwei Monaten aus dem Gefängnis ist, nachdem er für fünfzehneinhalb Jahre, wie er erzählte, eingesessen ist, wegen Bankraub.

Er hatte 2 x „ LL “ bekommen, da er auf der Flucht zwei Menschen angeschossen habe, - doch aus dem Grund, weil ihn Bauern mit Knüppeln usw. verfolgten, als er sich in einem Feld versteckte. Er habe aus Notwehr geschossen, da er befürchtete, sie würden ihn lynchen. Das war nicht sein einziger Bankraub, doch wegen guter Führung - und dem Einsatz von Leuten, Psychologen, die ihn kannten, sei er vorzeitig entlassen worden. Er stehe jetzt ohne Arbeit da, obwohl er sich bemüht habe, - bis nach Italien hin, eine Stelle zu finden, zB. als Buchbinder ; Den Beruf könne er ausüben, den habe er im Knast gelernt. Ehemals sei er B. gewesen. Worunter er leide, sei, daß ihn seine Frau mit den Kindern verließ. Früher habe er bei der Galerie M. gearbeitet und miterlebt, wie der Besitzer die Kunden mit gefälschten Bildern betrogen habe. Da sei ja ein Prozeß gegen ihn gelaufen, später hat der sich dann umgebracht. Nach dem ersten Überfall auf eine Bank, als er das Geld zu Hause auf dem Tisch liegen sah, sei er nachdenklich geworden und hatte das Gefühl, daß er das garnicht brauche. Da er sich nun seine „ Träume “ damit zu erfüllen glaubte, sei der Reiz weggewesen.

Doch habe er mit seiner Frau gut gelebt, sich einen Wagen gekauft, ihr einen Pelzmantel usw. Im Knast versuchte er auszubrechen. Mit Rasierklingen, die er zu einer kleinen Feile formte, an jeder Seite als Griff eine Büroklammer, damit sei es ihm in dreiwöchiger mühevoller Arbeit gelungen, einen der Zellengitterstäbe durchzusägen, doch habe sein Körper nicht hindurchgepaßt, um fliehen zu können. Am nächsten Tag entdeckte ein Wärter, daß der Stab durchgesägt war und er mußte für eine Woche in einen „ Bärenkäfig “, im Keller der Anstalt.

Nachdem er erfuhr, daß für ihn die Möglichkeit bestand, eher aus dem Gefängnis zu kommen, versuchte er nicht mehr auszubrechen, - doch müßte er lebenslänglich die Strafe verbüßen, hätte er wieder versucht zu fliehen ! Er sei sich sicher, daß ihm das dann auch gelungen wäre.

Seine Kindheit war nicht glücklich. Mit fünf Jahren schon kam er in ein Heim, wo es ständig Prügel mit einem „ Ziemer “ gab. Mehrmals sei er abgehauen. W. sprach sehr ruhig, als er das Christa, R. und mir erzählte. Er habe nicht den geringsten Haß gegenüber irgendjemanden, auch nicht gegen die, die ihn schlecht behandelten, oder gegen die, die ihn damals mit- hineingezogen haben. Er hätte den in P. auch verpfeifen können, doch habe er damals gedacht, daß dann eben er, den sie erwischten, auch für die anderen halt sitzen müsse. In den Jahren habe er dazu gelernt. Er könne sich über andere Menschen nicht mehr aufregen, was sie tun. Den anderen habe ich verziehen, sagte er. W. stand lange auf der Skulptur, wirkte sehr nachdenklich, las sich alles, was an Informationen am Bauwagen hing ,durch. R. sagte zu mir, ich solle ihm doch mal sagen, weshalb ich an die Menschen glaube, was er, R., nicht mehr tue, nach Enttäuschungen, die er sogar durch seine besten Freunde hatte. Er habe vielen geholfen, Leuten, die keine Unterkunft hatten, bei sich wochenlang wohnen lassen. „ Und was war, als sie ausgezogen waren ? Mein Radio, die Boxen, alles haben sie dann mitgehen lassen ! “ W. erzählte weiter aus seinem Leben ;

 

Wir sind dann von jemanden unterbrochen worden, der schon was getrunken hatte und erklärt haben wollte, was das eigentlich soll, „ mit dem da oben ? “ Christa hatte schon was zum Abendessen auf dem Tisch.

 

R. und W. gingen. Der Tag war anstrengend, wir spürten, daß uns Schlaf fehlte, da jede Nacht - in Abständen von ca. eineinhalb Stunden, Holz für das Feuer nachgelegt werden mußte. ( freiwillig ) Ich sagte W. noch, daß ich mich freue,wenn er wieder vorbei komme, dann könnten wir uns weiter unterhalten.

 

Abends kam R. wieder, brachte ein Buch mit, „ Von Hanf ist die Rede “, ein Buch über Drogen, das nicht mehr zu bekommen sei, das kurz nach Erscheinen schon verboten wurde. Wir hatten uns zuvor über Drogenprobleme unterhalten. Deshalb das Buch, das er mir lieh, damit ich besser darüber bescheid wisse, da darin alles stehe. Schon im Gespräch mit W. sagte er, daß er in U - Haft gesessen habe, später achtzehn Monate auf Bewährung bekam, da ihn sein Anwalt herausbekommen habe. Sechzigtausend DM habe er versteckt gehabt, die sich sein Anwalt abholte und ihm schon vor der Verhandlung verkündete, daß er auf Bewährung frei kommen werde. Was er denn damals getan habe, fragte ich. Illegal Geräte, die auf Schiffen lagerten, per Container eingeführt. Am Zoll vorbei und dem Großhandel angeboten, mit Stempel und sonstigem, damit die ihre Absicherung hatten. Recorder, Boxen usw. seien das gewesen, die er unter Preis verkaufte. Ein Freund, von dem er noch tausend DM bekommen sollte, der aber nicht zahlen wollte, habe ihn verpfiffen. Darüber war er wütend und hat den auch angezeigt. Für ihn gab es dreizehn Jahre Gefängnis.

R. arbeitet in einem Betrieb. Viel Schlaf brauche er nicht, doch müsse er um 4 Uhr 30 aufstehen, um 6 Uhr am Arbeitsplatz sein. Er hatte Fotos aus dem I. mitgebracht, wo er arbeitete, damals, als der Umsturz war, der S. gestürzt wurde und K. an die Macht kam. Seinen nächsten Urlaub wolle er wieder in M. verbringen, auf dem Land, dort fühle er sich am wohlsten. Gegen 23 Uhr ging er.

Der Hausmeister stand gerade in der Tür, fragte, ob sich noch niemand über das Feuer beschwert hat ? „ Bei mir schon ! “ sagte er. „ Wer denn ? “ fragte ich. Jemand da hinten aus der Nachbarschaft, da sei auch noch die Frau, aber das wüßte ich ja. Er meinte, „ mit meiner Skulptur, das sei garnicht ungefährlich für RE - Süd, denn wenn es Krieg gäbe, dann fiele hier bestimmt die erste Bombe, da die dann meinen, das sei ein unterirdischer Bunker, oder so, und wenn noch das Lichtkreuz leuchte, wäre das gut zu treffen ! “

 

Gestern, gegen 15 Uhr, unterhielt ich mich mit einer Frau aus Holland, die bei Ihrem Freund zu Besuch ist. Er war mit ihr oben auf der Skulptur, auf dem Hügel. Sie kamen herunter und lasen, was am Wohnwagen geschrieben stand. Ich ging auf sie zu , fragte, ob sie einmal in die Skulptur hineinsehen wollen, die noch verschlossen war, da es zuvor regnete. Sie gingen mit mir hoch und stiegen hinein.

Wir führten ein langes Gespräch, sie stellte viele Fragen und gab Antworten auf meine Fragen. Sie habe Psychologie studiert und sei - was auch kulturelles in Holland betreffe, dort aktiv. Ihr Freund habe Theologie und Kunst studiert. Nun schlage er sich hier vor Ort mit Problemen herum. Sie mußte zum Zug, wir verabschiedeten uns, sie fuhren mit den Rädern weg. Er werde evtl. noch einmal vorbei schauen.

 

Heute Morgen, um 6 Uhr 30, bin ich nach BO in Christas Wohnung gefahren, um mich zu waschen, zu rasieren. Wir sind zum Bäcker gegangen, haben dort Kaffee getrunken. Sie ist anschließend gefahren, um noch einen Elektriker zu bekommen, da etwas mit dem Strom in ihrer Wohnung nicht funktioniert. Sie sagte mir das schon und ich stellte es heute morgen fest, daß das Licht nur dann anging, wenn der Wasserhahn lief ! Als ich mir den Kopf wusch, mich über die Wanne beugte, hatte ich zuvor,

zur Sicherheit, die Schalter im Stromkasten auf - aus - gestellt. Nicht unklug vielleicht, denn diese Aktion hier möchte ich noch zu Ende führen. Andere auch !

 

Von der Kunsthalle läßt sich niemand sehen. Sie denken wohl an ihren Urlaub, der am Mittwoch beginnt. Dann wird dort geschlossen. Daß der Anruf vom Kapitän erst am Freitag sein wird, hat ziemliches Entsetzen verursacht. Mit F. U. hatte ich noch rechtzeitig besprechen können, daß wir das halt in kauf nehmen müßten und daß die Installation mit dem Telefon nicht woanders aufgestellt werden dürfe, da sie zur „ Europäischen Werkstatt Ruhrgebiet “ gehöre und der Anschluß ja extra dafür gelegt worden sei. „ Na gut “, sagte Dr. U., er fahre sowieso erst später in Urlaub. Dann müsse er halt dafür sorgen, daß die Kunsthalle am Freitag offen bleibe.

 

Morgen erwarte ich eine Nachricht vom Schiff, per Fernschreiber. Wenn nichts kommt, dann frage ich evtl. dort nach, ob der besprochene Termin eingehalten werden kann. Oder, ich vertraue darauf, daß es klappt, mit dem Anruf vom Kapitän, am 19., gegen 15 Uhr . Auf dem Schiff wird es dann 12 Uhr sein, in Buenos Aires, bei Eduardo, 11 Uhr. Ihn muß ich benachrichtigen, vielleicht schon morgen, spätestens am Mittwoch, per Telefax. Außerdem möchte er wissen, ob ich seine Fotos erhalten habe und sein Buch : „ Morbi Dei “. Es ist in Spanisch geschrieben. Später, jetzt finde ich nicht die Zeit dazu, werde ich einiges übersetzen lassen. Die angegebene Seite daraus, hat Christa, mit Hilfe von Winfried, übersetzt. Eduardo wird diesen Text in seiner Skulptur sprechen, ausgerichtet nach Deutschland hin.

 

Ich bin gespannt darauf, womit sich Eduardo beschäftigt und denke, daß es garnicht mehr lange dauern wird, bis wir beide uns treffen. Vielleicht fliege ich dorthin, oder, wie er schreibt, kommt er nach Deutschland. Mal sehen. Wie es bis jetzt aussieht, könnte es zwischen uns eine Freundschaft werden ; verbunden sind wir durch unsere Aktionen sicherlich ! Es wird sich daraus vermutlich noch einiges ergeben. Darauf freue ich mich, denn es sieht so aus, daß wir uns gut verstehen.

 

Was mir auch immer klarer wird ist, daß ich hier aus der Gegend mal weg muß. Frischen Wind brauche ich, andere Gesichter, Stimmungen - hier läuft zu vieles im gewohnten Trott. Das stimmt müde, macht lustlos, gibt keinen Schwung, lähmt, wenn ich nicht aufpasse, die Energie. Da ist so wenig Geistiges zu finden, kaum Nachdenken, so kommt es mir vor, über das, was abläuft. Jeder rennt, tut irgendwas seit Jahren schon - und so soll es wohl noch weiter gehen. Wer fragt danach, wie sinnvoll das eigentlich ( noch ) ist ? Mann / Frau muß es halt tun, denn arbeiten müssen wir ja schließlich alle ! Wovon sollen wir denn leben, usw. da haben es Künstler doch viel besser, die können das machen, was sie wollen ! Außerdem verpesten die noch die Gegend mit dem Feuer, bekommen auch noch was bezahlt dafür, von uns, dem Steuerzahler, der das noch finanzieren muß ! usw.usw.

Die vorbei gehen am Wagen, hineinsehen und mich hier schreiben sehen, schauen mich an, als säße da ein Verrückter. Andere scheinen etwas von Neugierde zu haben, doch sehen sie zu, daß sie schnell weiter kommen.

 

Die nachfragen, sind Kinder, Jugendliche. Sie schauen des öfteren hier vorbei und bringen Freunde mit. Ihnen haben sie erzählt, daß sie schon hinunter gestiegen sind, in die Skulptur - und die anderen möchten das auch. Manche kommen täglich wieder und wollen hinein.

Mit dem Zelten am Sonntag ist es nichts geworden. Es regnete und die, die das vorhatten, sind nicht erschienen. Vielleicht durften sie von ihren Eltern aus nicht - mal hören, was sie sagen, wenn sie vorbei kommen. Die Musiker, die um 9 Uhr 30 hier sein wollten, habe ich nicht gesehen. Vor einer Stunde standen drei jüngere Personen auf der L.A. doch gingen sie kurz danach, obwohl sie mich hier schreiben sahen. „ Obwohl “ deshalb, da es sein könnte, daß sie es waren ? Nicht, daß ich meine, sie sollten sich zu mir hin bewegen, doch war ich im Schreiben mittendrin und dachte, wenn sie es sind, dann kommen sie wohl hierhin, um nachzufragen. Sollten sie es gewesen - und so gegangen sein, dann ist es besser, wir lassen das bleiben mit ihrer Musik. Das ist dazu mein Empfinden.

 

Es ist jetzt 14 Uhr 30, das Wetter ist mäßig, es hält sich noch damit auf, zu überlegen, ob es nicht lieber regnen sollte. Vielleicht entscheidet es sich gleich dazu.

Ich habe wieder Holz nachgelegt, das Feuer hält durch, durch meine und Christas Hilfe, tagsüber auch durch einige andere, die fragen, ob sie noch etwas Holz dazulegen sollen ?

 

Am kommenden Donnerstag sind es zwei Wochen, daß wir hier sind. Es ist gut, daß ich bald wieder konzentriert auf anderes zugehen kann, wenn diese Aktion abgeschlossen ist.

 

Der Freitag wird noch entscheidend sein. An diesem Tage werde ich das kleine Bild malen, mit der goldenen Linie, die sich von der Sonne zur Erde senkt, bis hin zu ihrem Mittelpunkt, dorthin, wo der Goldpunkt entsteht, der seitdem mit „ IGADiM “, ( = Ich glaube an die Menschen ) verbunden ist, der menschliches Handeln überschwebt, begleitet. Ein „ Schwellenzeichen “, die Linie über der Signatur, darüber der „ Goldpunkt “ von dem kleinen „ i “, aus einem Namen , der uns ja eigentlich allen gehört ! Dazu die Horizontale, die die beiden Feuer verbindet, die in und auf den Skulpturen in Buenos Aires und Recklinghausen brennen. Die Aktionen, die außen sind, auch auf dem Schiff im Atlantik, stehen im Zeichen der Sonne, der Erde ( Kreuzform ) - den Menschen. In diesem kleinen Bild wird das deutlich werden, mit dem Hinweis, - schon zuvor darauf aufmerksam gemacht ( Schreiben an den Kulturausschuß ) daß diese Aktion : „ Open blue line, two flames and a golden sign “, auf ein Geschehen verweist, das sich vor fast 2000 Jahren ereignete.

 

Wir Menschen werden große Entdeckungen machen, aus

„ Altem “ neue Erkenntnisse gewinnen, geistige Wege mit ihren Spuren verfolgen. Wir werden um Begleiter wissen, die in der Vergangenheit waren, in der Gegenwart sind und sich zu erkennen geben und weit in die Zukunft hinein uns das vermitteln : „ In Euch Menschen ist hoch gesetzt ! “ In diesem Leben, wie nach dem Tod. Im nächsten Leben auf Erden, wo wir uns erneut einbrigen, mithelfen, diese Erde lichtvoller, liebevoller auszugestalten, sie zu einem wahren Kunstwerk zu erheben ! Wir wollen es lernen, verantwortungsvoll miteinander umzugehen, die Natur zu achten , die Tiere, - in kosmische Weiten nicht allein durch physische Mittel zu reisen, vielmehr hier, wie dort , Geistigem zu zeigen, = daß mit uns Menschen, in besonderer Weise, zu rechnen ist ! Wir Menschen erkennen Sinn in unserem Leben und werden mehr und mehr aus freiem Entschluß das tun, worauf wir gerne blicken und sind bereit dazu, das anzunehmen, was uns besonders fordert, um es - und uns - vollkommener zu machen.

 

Dieses Leben dürfen wir nicht durch Trägheit im Denken vertun, nicht durch rücksichtsloses Handeln, aus purem Egoismus heraus. Finanzielle Vorteile, vielfach auf Kosten ausgebeuteter Menschen erreicht , sollte nicht die eigene „ Cleverness “ dazu verleiten, sich über andere zu erheben. Daß diese Einstellung letztlich Menschen voneinander isoliert, einsam macht, das müßte erkannt worden sein. Noch geschieht es weiterhin. Die Frage ist, wie lange die, die so noch handeln, durchhalten werden ?

Nachdenklich gewordene gibt es, zu ihnen möchte ich gehören und wo es geht, mit denen zusammen wirken. Jeder Mensch ist anders, wird seine eigenen Erfahrungen machen, doch können wir zusammen finden. Was ich festgestellt habe, hier bei der Luminata Alterna, ist das : Die Taten sind es, die zählen ! Manches könnte nur besprochen werden, doch hier bringen sich Menschen ein, sie sind selbst aktiv dabei, bereichern durch ihre Anwesenheit und ihre noch garnicht voraussehbaren Handlungen diese Aktionen. Sie bewegen etwas ! Das ist wichtig. Sie legen Spuren, fühlen sich angestoßen in ihrem Inneren, gestalten mit ihren Händen nach außen, sie erkennen sich und andere in dem, was sie da tun. Es gibt so viele Worte, fast unentwegt Worte, Sätze, daß viele es nicht ertragen, einmal garnichts zu sagen, daß geschwiegen wird, hineingehorcht wird, in sich selbst - „ eingestiegen “, ( dahin kann die Luminata ein Zeichen sein ) oder andere in Ruhe zu beobachten, ohne ihnen sogleich durch vorgefaßte Meinungen zu begegnen. Ein Gewinn, ihnen wirklich „ zuzuhören “, doch mit all den Sinnen, die uns Menschen zur Verfügung stehen.

 

R. ist wieder gekommen. Er hat sich für zwei Tage frei genommen von der Arbeit und möchte, damit ich Nachts einmal durchschlafen kann, auf der Skulptur sitzen, um das Feuer zu bewachen und Holz nachzulegen. Ich sagte ihm, daß ich das ja toll von ihm finde, auch, daß es Nachts kalt werden könnte, doch ließ er sich nicht davon abbringen, was auch nicht in meinem Sinne war. Falls es regnen sollte, solle er mir Bescheid geben, wenn er geht. Nein, sagte er, er finde das hier so gut und wolle auf jeden Fall für zwei Nächte draußen bleiben !